ARCTIC WINTER

– PLEK MEDDL

(2018, 13 Songs)


Es war 2012 als die Saarländer ARCTIC WINTER mit ihrer eigenvertriebenen Debüt-CD UCH ALDER ein Album vorlegten, das von Songs, Sounds und Aufmachung her die meisten offiziellen Label-Veröffentlichungen hinter sich ließ – Eigenschaften, die im Wesentlichen auch für den Zweitling PLEK MEDDL zutreffen. Größter Pluspunkt des Erstlings war die enorme Bandbreite, die das Songmaterial umfasste. Doch gerade in diesem Punkt, und damit sind wir endlich beim aktuellen Album PLEK MEDDL, schlägt die Band mittlerweile einen dezent anderen Weg ein. Abwechslung ist immer noch Trumpf, doch mittlerweile wurde der Fokus doch deutlich Richtung etwas eintönigem Thrash/Death/Black Metal verschoben – ein Fakt der mir, der vor allem die traditionellen Heavy Metal-Elemente des Debüts schätzte, eher negativ aufstösst.

Dabei zeigen sie, dass sie eigentlich nichts verlernt haben: Die Gitarrenarbeit ist herausragend und Sänger Mic hat sich enorm gesteigert und ist mit seiner stimmlichen Bandbreite selbst international absolut konkurrenzfähig – weiterhin sind jedoch ruhige Passagen, also „richtiger“ Gesang, sein Schwachpunkt (ich denke da vor allem an den Anfang von IN MEMORIAM). Dazu kommen starke Songs wie der Titelsong, 7 GATES OF GONDOLIN (hier nochmals der Hinweis: Superbe Gitarren!), SELF DESTRUCTION SEQUENCE oder KNIGHTS OF THE GLORY (man höre den Anfang des Songs…habe ich schon die Gitarren erwähnt?).

Leider gesellen sich dazu aber auch Lowlights, allen voran JOHN DOE und GHOST OF WAR, bei denen es schlicht an griffigen Refrains oder Hooks mangelt. Fragezeichen bleiben auch beim zweiteiligen, insgesamt jedoch unspektakulären, INTERSTELLAR OVERDRIVE, bei dem immerhin die (beabsichtigten?) PINK FLOYD- und RUSH-Referenzen (siehe Titel bzw. Riff aus WITCH HUNT in PART I - WINTERCIRCLE) in Erinnerung bleiben. PART III – WINTERFORCE bekam dafür eine in meinen Augen arg kitschige Gitarrenmelodie ab.
Am Ende hat das Album für meinen Geschmack vor allem einige Dosen zu viel Geknüppel abbekommen und ich würde womöglich anders urteilen, wenn mir das Debüt unbekannt wäre. Von daher kann dies für andere Hörer durchaus ein Grund sein sich näher mit der Combo zu beschäftigen – mein Daumen zeigt zwar wieder nach oben – jedoch diesmal mit deutlicher Neigung zur Seite.

Erhältlich ist das Album auf der Webseite der Band -> www.arcticwinter.de. Dort gibt es auch Hörproben sowie auf dem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/user/ArcticWintermetal. Dort findet ihr auch einen Verkaufslink zu beiden CDs, die für faire Preise von 10–12 Euro angeboten werden. Bei einer Merchandiserin namens Mona The Strange kauft man doch gerne ein  ;-)

Mirco, Juli 2019

 








Unser Review zum Debütalbum lest ihr hier

-> http://www.musikblick.de/Metal/ARCTIC-WINTER-UCH-ALDER/

Bandfoto 2018