HAMMER OF DOOM XIII

Posthalle Würzburg

16. & 17. November 2018


Tolles Wetter in Würzburg und eine musikalisch recht vielseitig aufgestellte Bandauswahl in der Posthalle, waren der Ausgangspunkt des bereits 13. HAMMER OF DOOM-Festivals, zudem wieder Metalheads - nicht nur aus Deutschland - zahlreich angereist sind.

Einige waren schon direkt zum Einlass vor Ort, um vor dem Konzertbeginn schon einmal eine Shopping-Runde zu drehen. Hübsche Umhängetaschen und bunte Tüten im LP-Format zeigten, dass hier viele SammlerInnen fündig geworden sind.

Los ging es dann mit dem noch recht neuen Leipziger 4er GOAT EXPLOSION, der mit seinem Stoner/ Heavy/ Doom-Mix musikalisch passend eröffnete, wenngleich die Bühnenpräsenz noch etwas statisch wirkte. Es folgten THE WIZARDS aus Spanien, deren lebendiger und kraftvoll dargebotener Hard Rock mit Doom Metal-Einschlag die Halle zwar noch nicht zum Kochen brachte, die Temperatur erhöhte sich aber definitiv. Zumal noch einige MetallerInnen im Stadium des Ankommens, Wiedersehens und Begrüßens waren. Für Doom-Gläubige waren dann die US-Amerikaner APOSTLE OF SOLITUDE natürlich genau das Richtige - wenn sich eine Band schon Apostel der Einsamkeit nennt... Es folgte ein Mann mit viel Hut und viel Bart - erkennbar als ERIC CLAYTON - bekannt als Sänger der kalifornischen Gothic Metal-Band SAVIOUR MACHINE. Und genau von diesen hätten sich einige wohl mehr Songs in dem 75-Minuten-Set erhofft und vielleicht etwas weniger Coverversionen - wobei grundsätzlich  nichts gegen HELTER SKELTER von den BEATLES (sein Opener) oder stimmige DAVID BOWIE-Interpretationen spricht, aber wohl besser in einem eigenen Komplett-Konzert. Den Tagesabschluss bestritt die Epic Progressive Doom-Band WHILE HEAVEN WEPT (USA) - klar, dass da noch niemand ans Hotelzimmer dachte.

Die Samstags-Opener sind beim HOD oftmals prima - erinnert sei an SERPENT VENOM (2011) oder WUCAN (2014). Ganz so großartig waren SMOULDER aus Kanada dann sicherlich nicht, aber deren (female fronted) Epic (Doom) Metal war jedenfalls ein guter Tageseinstieg. Deutlich derber ging es mit den Mannheimern OLD MOTHER HELL weiter, die kurzfristig für UNORTHODOX eingesprungen sind. Und da wir SERPENT VENOM gerade erwähnt haben: der OMH-Basser hatte ein entsprechendes T-Shirt an - gibt 'nen Extrapunkt.

Doom is the soul of metal heißt es treffend im wohl "berühmtesten" Song von den Stuttgartern DAWN OF WINTER, deren episch-melodisch bewegender Doom gefällt, wenngleich es zu dem etwas pathetischen Gesang durchaus unterschiedliche Geschmäcker gibt. Das gilt möglicherweise auch für die unterhaltsamen Ansagen des Sängers Gerrit Mutz - der 2014 beim SAINT VITUS-HOD-Auftritt eingesprungen war.

Es folgte eine echte Überraschung: HÄLLAS aus Schweden. Optisch kommen sie leicht psychedelisch daher und bieten progressiven 70er Retro Rock mit super-sauber gespielten Twin-Gitarren plus leicht hysterischen Keyboards. Mal notieren, dass ich mich mit der Band noch mal eingehender beschäftigen sollte.

Wer nun gerne wieder Doom nach dem Reinheitsgebot hören wollte, erhielt von den bereits 1995 gegründeten PALE DIVINE (USA) die Vollbedienung. Packende Tempowechsel, spannende Songstrukturen, stimmige Stimmung. So muss das!

Gotisch wurde es noch einmal mit STILLBORN. Aufgrund der beeindruckenden tiefen Stimme und der metallischen Spielart, ging das aber völlig in Ordnung.

Alter Schwede! Immer wieder gerne genommen und bereits zum dritten Mal beim HOD waren SORCERER. Wer BLACK SABBATHs HEADLESS CROSS (1989, mit Tony Martin als Sänger) mag, muss sie lieben. Und da gibt es wohl sehr viele. So voll war es vor der Bühne bei keiner anderen Band, die Posthalle ging sowas von ab, inklusive Mitsingen und -gröhlen. SORCERER sind der diesjährige Festivalsieger! Beim vierten Mal werden sie dann wohl als Headliner starten - für viele waren sie es diesmal schon.

"Bis später!" war nun ab und an zu hören - es sollten BATUSHKA aus Polen folgen. Viel Rauch um Nichts? Nun ja, zumindest gab es viele Kerzen und viel Weihrauch - dazu atmosphärischen Black Metal, präsentiert in Kapuzenroben (erinnerte ein wenig an DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN...).

Zum Abschluss gab es auch bei COVEN (USA) Kapuzen, eine Maske (anfangs bei Esther „Jinx“ Dawson), Hintergrund-Filme im 70er Jahre-Stil und psychedelisch anmutenden Rock.

Ob die letzten beiden Bands eine glückliche Wahl waren, möge jede/r selbst entscheiden. Eine Death Doom- oder Funeral Doom-Band im Nachmittagsbereich wäre sicherlich eine passende Idee (zum Beispiel die norddeutschen OPHIS).

Und LORD VICAR dürfen auch gerne zum vierten Mal zum HOD kommen  :-)

Insgesamt war es wieder einmal toll beim HAMMER OF DOOM! Und wenn wir eine Zeitmaschine hätten, wäre die Programmierung:

Würzburg, Posthalle, 17. November 2019, 17 Uhr

Bis nächstes Jahr! DOOM ON!


günni, Wördsburch 2018


Nächstes HOD: 17. & 18. November 2019


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